Behandlung

Osteopathie kann bei Menschen jeden Alters angewendet werden, die funktionelle Störungen (Dysfunktionen) haben. Somit ist eine osteopathische Behandlung vom Neugeborenen, Kleinkind bis zum hochbetagten Erwachsenen möglich.

Der Patient wird in seiner Gesamtheit von Körper, Geist und Seele betrachtet. Komplexe Zusammenhänge werden erfasst und das Zusammenspiel des Ganzen wird wahrgenommen und individuell behandelt.


Behandlungsablauf

Eine osteopathische Behandlung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch - der Anamnese - in dem die aktuellen Beschwerden, die ausführliche Krankengeschichte, erlittenen Krankheiten, Unfälle, Operationen und Lebensumstände, berufliche und soziale Einbindung, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten des Patienten erfragt werden.

Danach wird der Körper des Patienten stehend und liegend betrachtet und untersucht, um die verschiedensten Spannungen und Bewegungen in den verschiedenen Gewebestrukturen zu interpretieren.

In der Behandlung werden die wahrgenommenen Bewegungseinschränkungen mit verschiedenen behutsamen manuellen Maßnahmen behandelt. Der Körper kann jetzt mit Hilfe seiner Selbstheilungskräfte sein inneres Gleichgewicht wiederherstellen.

Etwa 2-3 Wochen lang kann der Organismus auf eine osteopathische Behandlung reagieren. Jede neue Therapiesitzung wird individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt. Meist liegen mindestens 2-6 Wochen zwischen den Terminen, um dem Körper Raum und Zeit zu geben sich neu zu organisieren. Der genaue Verlauf ist jedoch vom Einzelfall abhängig.

Mögliche Anwendungen und Grenzen

In der Osteopathie wird immer der gesamte Organismus als Einheit untersucht und behandelt. Je nach Beschwerden kann dabei ein Teilbereich im Vordergrund stehen.

Parietale Osteopathie

Schwerpunkt der parietalen Osteopathie ist der Bewegungs- und Stützapparat, also die Knochen mit den dazugehörigen Gelenken, Sehnen und Muskeln.

Zu den typischen Indikationen zählen u.a.:

  • Rückenschmerzen
  • Bandscheibenprobleme
  • Schulter- und Nackenschmerzen
  • Schleudertrauma
  • Verstauchung


Viszerale Osteopathie

Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit den inneren Organen, den Faszien, den Blut-, Lymph- und Nervenbahnen.

Zu den typischen Indikationen zählen u.a.:

  • Verdauungsbeschwerden
  • Atemwegsbeschwerden
  • Urogenitale Beschwerden
  • Gynäkologische Beschwerden
  • Schrei- und Spuckkinder
  • Begleitung in der Schwangerschaft

Craniosakrale Osteopathie

Im Mittelpunkt stehen Schädel, Wirbelsäule und Kreuzbein mit dem darin erhaltenen zentralen Nervensystem.

Zu den typischen Indikationen zählen u.a.:

  • Kopfschmerzen
  • Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündung
  • Schädelasymmetrien
  • Erschöpfungssyndrom
  • Stress
  • Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung (ADHS)


Osteopathie kann je nach Beschwerden Mittel der Wahl sein oder begleitend helfen.

Osteopathie ist aber kein Allheilmittel. Sie ist nicht angezeigt in der Notfallmedizin, bei schwerwiegenden, infektiösen Erkrankungen und bei Tumorerkrankungen.